Betriebsanleitung standardisierte Wärmeübergabestation

Betriebsanleitung | Standardisierte Wärmeübergabestation 10 2.1.1 Anschluss an das Nah- und Fernwärmenetz Nah- und Fernwärme werden vor allem im Sprachgebrauch unterschieden. Rechtlich und technisch können diese beiden Typen von Wärmenetzen aufgrund der ähnlichen Funktionsweise nicht unterschieden werden. Darüber hinaus ist nicht explizit definiert bis zu welcher Leitungslänge sich ein System auf Nahwärme bezieht bzw. ab welcher Länge von Fernwärme gesprochen werden kann. Fernwärmenetze Fernwärmestationen bzw. Stadtheizungen versorgen diverse Gebäude und Gelände mit Wärme für Heiz-, Warm- undTrinkwasser. Es werden dabei gesamte Städte oder Stadtteile erschlossen. Fernwärmesysteme haben sich mehrfach durch weit ausgedehnte Wärmenetze, große Leitungslängen und hohe Übertragungstemperaturen bewährt. Nahwärmenetze Nahwärme beinhaltet die örtliche Erschließung einzelner Gebäude, Gebäudeteile oder kleiner Wohnsiedlungen zur Übertragung von Wärme zu Heizzwecken. Meist ist ein Nahwärmenetz nur für eine bestimmte Anzahl von Abnehmern konzipiert und nur bedingt ausbaufähig. Das Heizmedium wird über kleinere, dezentrale Wärmenetze mit verhältnismäßig kurzen Strecken und geringeren Übertragungstemperaturen transportiert. 2.1.2 Wärmeträger Als Wärmeträger im Fernwärmenetz dient aufbereitetes Wasser. Dieses darf nicht verunreinigt oder der Übergabestation ohne Genehmigung des Energieversorgungsunternehmens entnommen werden. Wir weisen darauf hin, dass ca. 90% aller Probleme mit Wärmeübertragern und Ventilen auf die Wasserqualität zurückzuführen sind! WeiterführendeInformationen zu den Richtwerten der Heizwasserqualität sind dem AGFW Arbeitsblatt FW510 zu entnehmen. 2.2 Funktionsbeschreibung Die Wärmeübergabestation dient dem Anschluss an das Fernwärmenetz. Über die Vorlaufmessstrecke und den Schmutzfänger fließt das Vorlaufmedium (Anschlusskennzeichnung GRÜN) zum Stellglied. Dieses kann je nach Ausführung als Ventil oder Kombiventil mit integriertem Membranantrieb und einem elektrischen oder thermischen Antrieb ausgeführt sein. Im weiteren Verlauf durchströmt das Heizmedium den Wärmeübertrager (indirekte Ausführung) oder die Bypassstrecke (direkte Ausführung). Hier erfolgt der Wärmeübergang an die Hausanlage. Im Rücklauf (Anschlusskennzeichnung GELB) ist ein Passstück für den Einbau eines Wärmezählers und die Rücklaufmessstrecke mit Entleerung vorgesehen. Über optional vorhandene Manometer ist die Kontrolle des Primärdifferenzdruckes möglich. Die Verbraucher auf der Hausanlagenseite werden über die oben und unten befindlichen Vorlauf-, (Anschlusskennzeichnung ROT) und Rücklaufanschlüsse (Anschlusskennzeichnung BLAU) versorgt. Sicherheitsventil/Manometer und Anschluss des Membranausdehnungsgefäßes (nur bei indirekten Anlagen) sorgen für die Druckabsicherung. Je nach eingesetzter Regeltechnik wird die notwendige Vorlauftemperatur entsprechend den Witterungsverhältnissen sowie den Zeit-, und Komfortvorgaben der Nutzer elektrisch oder mechanisch angepasst. Bei den Typen DS/ DL erfolgt die TWE mittels eines externen Speicher- oder Ladesystems auf der Wärmenetzanschlussseite. (Anschlusskennzeichnung Vorlauf GRÜN mit WÜ-Symbol, Rücklauf GELB mit WÜSymbol). Beim TypDD wird die TWE über einen Plattenwärmeübertrager realisiert. 2.3 Normen und Richtlinien In der Konformitätserklärung sind alle angewandten Normen und Richtlinien, nach denen die Übergabestation konzipiert und erbaut wurde, aufgeführt. Diese ist im Anhang 4 der Produktdokumentation zu finden.

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